Über die Dombaumeister des Mittelalters ist wenig bekannt. Von vielen kennt man kaum mehr als den Namen. Die spärlichen Daten lassen gewöhnlich auch nur ungefähr auf die Zeit ihres Wirkens schließen.
Größere Überlieferungslücken legen nahe, dass uns nicht alle Namen Kölner Dombaumeister bekannt sind.
Den Beruf des Architekten gab es im Mittelalter nicht. Die Werk- oder Dombaumeister des Mittelalters waren Steinmetzmeister. Auf der Baustelle übernahmen sie allerdings nur noch selten handwerkliche Aufgaben. Ihr Arbeitsgebiet war vielmehr, ähnlich wie heute, die Planung und Organisation der Arbeitsabläufe sowie die Oberaufsicht über die Werkleute der Dombauhütte. Sie nahmen eine hohe soziale Stellung innerhalb der mittelalterlichen Stadt ein. So konnten sie es sich leisten, wie das reiche Bürgertum oder der Adel in steinernen Wohnhäusern zu wohnen. Von zwei Dombaumeistern sind Grabepitaphien im Dom belegt. Sich im Innenraum der Kathedrale bestatten zu lassen, war ein Privileg der Domgeistlichkeit und weniger hochadeliger Stifter.
Zu unterscheiden sind die Dombaumeister von den Fabrikmeistern der sogenannten Kirchen- oder Domfabrik (von lat. fabrica = Werk). Diese gingen aus den Reihen des Domkapitels hervor und hatten die finanzielle Leitung des Baus inne. Das heißt, ihre Aufgabe war die Beschaffung der für den Dombau benötigten finanziellen Mittel und die Rechnungsführung.