Weitere Gewerke

Viele weitere Gewerke finden sich in der Kölner Dombauhütte. Während die heute nahezu verschwundene Gruppe der Bauhelfer zu den traditionellen Berufen einer Dombauhütte gehört, handelt es sich ansonsten um Berufe, die in früheren Zeiten entweder nicht zu einer Bauhütte gehörten oder um neuere Berufsbilder.

Insbesondere die im frühen 20. Jahrhundert erfolgte Elektrifizierung hat die Arbeitsabläufe am Dom und in der Dombauhütte wesentlich verändert. Viele Aufgaben, die heute moderne Baumaschinen übernehmen können, mussten in früheren Zeiten per Hand ausgeführt werden. Besonders anschaulich ist dies, neben dem nahezu vollständigen Wegfall der Werkgruppe der Bauhelfer, beim Geläut des Domes. Waren im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert 53 Mann notwendig, um alle Glocken in Bewegung zu setzen, bedarf es heute nur einer kurzen Handbewegung der Domküster, um die Glockenmotoren von der Sakristei aus einzuschalten.

Bauhelfer

© Hohe Domkirche Köln, DBH, M. Unkelbach

Die Gruppe der Bauhelfer war noch im 19. Jahrhundert neben den Steinmetzen und Zimmerleuten eine der größten Gruppen von Werkleuten am Dom. Sie ist infolge des technischen Fortschrittes und der Elektrifizierung fast verschwunden. Waren sie in früheren Zeiten zum Beispiel für das Ausheben von Baugruben, den Transport und das Hochziehen der Werkstücke, das Anrühren und Heranschaffen von Mörtel und für weitere Hilfestellungen aller Art zuständig, werden die beiden heute am Dom beschäftigten Bauhelfer für vielfältige Arbeiten eingesetzt. Dazu gehört wesentlich die tägliche Reinigung der Portaltrichter des Domes und des Zugangsgebäudes zur Turmbesteigung.

Maler

Den Gewölbeanstrich, den Korrosionsschutz der Eisenkonstruktionen und historischer Baumaschinen oder das Verputzen und Streichen der Nebenräume des Domes und der Dombauhütte besorgen zwei Maler. Leider müssen sie den Dom auch regelmäßig von Graffitis reinigen, die in Ermangelung des gebotenen Respekts auf den Sakralbau gesprüht werden. Bei der Restaurierung der historischen Bronzeportale unterstützen sie die Metallrestauratorin. Ferner sind sie wesentlich mit der Neugestaltung der Domgrabung beschäftigt.

Elektriker

© Hohe Domkirche Köln, DBH, J. Rumbach

Die von Besuchern kaum wahrgenommene, aber beachtliche Elektrik, die sich heutzutage in einem Großbau wie dem Kölner Dom verbirgt, wird von zwei Elektrikern betreut. Alleine für den Einbau der neuen Beleuchtung und Lautsprecheranlage im Dominnenraum mussten ca. 16.000 Meter Kabel gezogen werden. Auch die Wartung der Telefon-, Brandmelde- und Alarmanlagen bedarf einer fachkundigen Betreuung, ebenso die der Videoüberwachung, der Erdbebenmessstationen oder der Kameratechnik für die Übertragung von Gottesdiensten.

Restauratorin für Reinigung der Kunstwerke

Im Schnitt besuchen etwa 30.000 Menschen täglich den Dom. Dadurch fällt ein hohes Maß an Staub aus Hautschuppen, Haaren, Textilen und Abrieb von Schuhsohlen an, der sich teils zentimeterdick auch auf den kostbaren Kunstwerken des Domes niederlässt. In Verbindung mit Feuchtigkeit entsteht ein schmieriger, festanhaftender Film, der auch zu Schäden, insbesondere an den empfindlichen Farbfassungen, führen kann. Um die Kunstwerke nicht zu beschädigen, muss dieser trocken und mit besonderer Vorsicht entfernt werden. Für die regelmäßige Reinigung des Chorgestühls, der Altäre, Grabmäler, Epitaphien und anderer wertvoller Kunstwerke des Domes sorgt daher eine festangestellte Restauratorin. In größeren Abständen reinigt sie auch Architekturelemente wie Pfeilerbasen, Kapitelle und Maßwerke. Für größere Restaurierungsprojekte an den Altären, Grabmälern, Skulpturen, Gemälden und Wandmalereien des Domes werden zudem externe Restauratorinnen und Restauratoren hinzugezogen.

Installateur

Für die Instandhaltung der Heizungsanlage und aller Installationen in den Bauten der Dombauhütte und den Nebengebäuden des Domes ist ein fest angestellter Installateur zuständig. Dazu gehört wesentlich auch die Wartung und Instandhaltung der Druckluftanlage der Dombauhütte, die für die Arbeiten der Steinmetzen und Versetzsteinmetzen von entscheidender Bedeutung ist. Als gelernter Spengler unterstützt er im Bedarfsfall auch die Dachdecker bei ihren Arbeiten.