Arnold Wolff wurde am 26. Juli 1932 in Wevelingshoven bei Grevenbroich geboren. Nach seinem Abitur nahm er 1954 das Studium der Architektur an der Technischen Hochschule in Aachen auf, wo zu dieser Zeit Dombaumeister Willy Weyres Inhaber des Lehrstuhles für Baugeschichte war. Bereits zu Studienzeiten entdeckte der Dombaumeister den begabten Studenten und betraute ihn mit Aufgaben für den Kölner Dom, wo er unter anderem mit dem Aufmaß des Dreikönigenschreines betraut war. Das Aufmaß diente der Vorbereitung der anstehenden Restaurierung des Reliquienschreines. Nach Abschluss seines Studiums 1961 holte Willy Weyres Arnold Wolff, der sein Studium mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, 1962 als zweiten Architekten fest an die Dombauhütte. Zehn Jahre später, am 1. April 1972, wurde er vom Kölner Metropolitankapitel zum neuen Dombaumeister berufen; ein Amt, dem er sich bis zum Ende des Jubiläumsjahres 1998 mit großem Engagement und Einsatz widmete.
In Wolffs 26-jährige Amtszeit fallen die Behebung letzter großer Kriegsschäden und der unermüdliche Einsatz gegen eine schnell fortschreitende Verwitterung von Steinen und Glasfenstern. Mehr als seine Vorgänger setzte er auf naturwissenschaftliche Untersuchungen, um nachhaltige Restaurierungskonzepte für den Dom zu entwickeln. Die heutige Struktur und fachliche Ausrichtung der Kölner Dombauhütte geht zu großen Teilen auf die Amtszeit von Arnold Wolff zurück, der auch den Großteil der heutigen Hüttengebäude südlich des Domchores errichten ließ. Die lange Zeit als „Neogotik“ geschmähten Architekturteile und Kunstwerke des 19. Jahrhunderts erfuhren in Wolffs Amtszeit eine Wiederentdeckung und neue Würdigung. Anders als unter Willy Weyres, der im Sinne einer schöpferischen Denkmalpflege in einer betont modernen Formensprache erneuern ließ, wurde es unter Wolff üblich, zerstörte Bauglieder in ihrem ursprünglichen Formenvokabular zu rekonstruieren. Auf seine Initiative hin begann die Dombauhütte mit der Rückführung und Teilrekonstruktion historistischer Glasmalereien, wie etwa des im Zweiten Weltkrieg ausgelagerten Mildefensters in der Westfassade, der teilzerstörten Johannes-Klein-Fenster in den Turmhallen oder des gänzlich zerstörten Paulusfensters im südlichen Querhaus. Aber auch die Restaurierungen des Clarenaltares, der Fresken von Edward von Steinle im Hochchor des Domes, der Ausmalung der Achskapelle fallen in seine Amtszeit. Gegen viele Widerstände setzte er sich für die Schließung der sogenannten Domplombe am Nordwestpfeiler des Nordturmes ein. Hier setzte er auch erstmals wieder auf den historischen Baustoff, Obernkirchener Sandstein, und stellte damit die Weichen für die allmähliche Abkehr von der Verwendung Londorfer Basaltlava, die seit dem Zweiten Weltkrieg aufgrund ihrer Haltbarkeit als nahezu ausschließliches Gestein für die Erneuerung von Bauteilen eingesetzt wurde.
Auch um die Erforschung der Geschichte und Baugeschichte des Kölner Domes machte sich Wolff in hohem Maße verdient. Die Liste seiner Publikationen zum Kölner Dom ist gewaltig. Unter den vielen Titeln ist vor allem seine Dissertation zur ersten Bauzeit des Kölner Domes 1248-1277 zu nennen. Sie wurde im Kölner Domblatt veröffentlicht. In seine Amtszeit fällt auch die Gründung des Verlages Kölner Dom, dessen satzungsmäßiges Ziel es ist, die wissenschaftliche Erforschung der Kölner Kathedrale zu fördern.
Auch nach 1998 blieb Arnold Wolff der Kölner Dombauhütte und dem Kölner Dom eng verbunden, wovon zahlreiche Publikation ein beredtes Zeugnis geben. Die Dombauhütte, deren Struktur noch heute wesentlich durch die Neuaufstellung unter Arnold Wolff geprägt ist, hat ihrem ehemaligen Dombaumeister sehr viel zu verdanken. Dombaumeister Peter Füssenich würdigt Wolff als „einen der großen Dombaumeister des 20. Jahrhunderts, der sich zusammen mit seiner Frau Gerta mit ganzem Leben dem Kölner Dom verschrieben hatte. Als Dombaumeister stellte er mit seiner ihm eigenen persönlichen Zurückhaltung und Bescheidenheit immer den Dom in den Mittelpunkt, lebte voll und ganz für die Erhaltung und Erforschung des Domes und begeisterte mit seinen charismatischen Vorträgen viele Menschen. Es dürften sich noch viele Kölner an seine wunderbaren Vorträge anlässlich des Domjubiläums 1998 unter freiem Himmel erinnern. Mir persönlich ist Arnold Wolff ein prägendes Vorbild. Als Dombaumeister ist und bleibt er untrennbar mit der neueren Geschichte des Kölner Domes und der Dombauhütte verbunden. Die Dombauhütte wird ihm immer ein würdiges Andenken bewahren.“